Überschwemmungen im Bezirk Leibnitz - 4. Update
Erstellt von Herbert Putz am 13.09.2014
Überflutete Keller, umgestürzte Bäume und Straßen sind bis zu 70 cm überschwemmt. In Gamlitz kam es zu zwei Hangrutschungen, wobei ein Wirtschaftsgebäude droht abzurutschen. Nach den heftigen Regenfällen in der Nacht vom 13. September stehen zahlreiche Feuerwehren im Einsatz.
Die angekündigte Regenfront ist gekommen, und hat für den Bezirk Leibnitz wieder sintflutartige aber vor allem eine große Menge an Regen mitgebracht. Dies wiederum sorgte wiederum für enorme Schäden und viele Feuerwehreinsätze.
Hauptbetroffen ist vor allem der Süden des Bezirkes Leibnitz. Unzählige Bäume sind entwurzelt, Keller mussten ausgepumpt werden, eine Stromleitung in Gemeindegebiet in Hainsdorf i. Schw. wurde gekappt, zahlreiche Straßen und Brücken sind überflutet bzw. stehen bis zu 70 cm unter Wasser, hier vor allen die Umfahrungsstraße in St. Johann im Saggautal.
Vor allem in Gamlitz kam es zu starken Überflutungen, hier stand bei einem Wohnhaus der Keller bis auf 1,80 Meter unter Wasser, berichtet BR Fiedrich Partl. Die Wassermassen haben die Öltanks gehoben, hier konnten die Einsatzkräfte durch ihr rasches Eingreifen eine Katastrophe verhindern. Zur Zeit arbeiten die Gamlitzer Feuerwehren um zwei Hangrutschungen zu sichern, bei einem droht ein Wirtschaftsgebäude abzurutschen.
In Großklein sorgte der Kleinbach für starke Überschwemmungen im Ort, was zu zahlreichen Auspumparbeiten führte, erzählt ABI Johann Hammer, hier wurden vor allem Sandsäcke an die Bevölkerung ausgeteilt. Auch im Gemeindegebiet in Leutschach kam es zu starken Überschwemmungen.
Seit 3.00 Uhr sind 14 Feuerwehren mit 175 Einsatzkräften im Einsatz um Straßensperren zu errichten, Keller auszupumpen und um umgestürzte Bäume wegzuräumen, Hänge zu sichern und verklausungen zu entfernen. Insgesamt dürften bis 7:30 Uhr an die 70 Schadensmeldungen eingegangen sein.
Die Schäden sind enorm berichten die eingesetzten Einsatzleiter die sich jetzt in den frühen Morgenstunden ein genaues Bild machen konnten.
Seitens des Bereichsfeuerwehrkommandos Leibnitz wird mit weiteren Einsätzen im Laufe des Tages gerechnet.
1. Update
Leibnitz: 12.00 Uhr
Fast 24 Feuerwehren standen und stehen bis zu den Mittagstunden im Einsatz um den Regenmassen her zu werden. Hier traf es vor allem den Süden des Bezirkes Leibnitz und da vor allem den Raum Gamlitz, Leutschach, St. Johann im Saggautal, Oberhaag, Großklein und Leutschach.
Insgesamt sind ca. 250 einzelne Schadensmeldungen eingegangen.
Gamlitz: Hier kam es neben den Kellerüberflutungen im Ortszentrum zu drei Hangrutschungen. Hier bewegte sich das Erdreich auf einer Gesamtfläche von 250 bis 300 m2. Die Feuerwehr Gamlitz ist gerade dabei die Hänge mit Planen abzudecken und zu sichern um ein weiteres Abrutschen des Erdreiches zu verhindern. Laut Bereichsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter BR Friedrich Partl, sind hier ein Wirtschaftsgebäude und ein Wohnhaus betroffen. Personen sind nicht gefährdet. Hier sind Geologen von der BH Leibnitz und vom Land Steiermark vor Ort um die Einsatzkräfte zu unterstützen.
In St. Johann im Saggautal sind zahlreiche Keller und Wirtschaftsgebäude, Höfe und Straßen überflutet. Die Umfahrung von St. Johann ist weiterhin gesperrt. HBI Alfred Resch: „ Wir haben weitere Tauchpumpen, und Tragkraftspritzen angefordert, um die Wassermengen abpumpen zu können, die Wassermassen der Saggau haben enorem Schaden angerichtet“. Auf einer Landesstraße wo gerade eine Brücke saniert wird, mussten die Feuerwehren das Baumaterial sichern damit es nicht weggeschwemmt wird. Da zahlreiche Keller überflutet wurden, mussten zahlreiche Öltanks gesichert werden.
In St. Johann musste eine ältere Frau von der Feuerwehr aus dem Haus getragen werden, hier haben die Wassermassen ihr Wohnhaus umschlossen. Weiters meldet die Einsatzleitung Hangrutschungen, die Wohnhäuser sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht gefährdet. Zur Sicherheit und zur Abklärung der Situation wurden Geologen angefordert.
Im Gemeindegebiet Schlossberg musste die Feuerwehr eine Straße sichern, wo ein Hang abrutschte hier hilft die Gemeinde mit ihren Gerätschaften aus.
2. Update - Fotos aus St. Johann im Saggautal
3. Update
Leibnitz: 17.00 Uhr
In St. Johann im Saggautal hat sich nach Auskunft von HBI Alfred Resch die Hochwassersituation beruhigt, die Wassermassen weichen zurück. Die eingesetzten Feuerwehren sind bemüht die letzten überfluteten Keller auszupumpen.
Der Starkregen hat aber auch in St. Johann im Saggautal zu zahlreichen Hangrutschungen geführt. Hier musste ein Wohnhaus vorsichtshalber evakuiert werden. Weitere Wohnhäuser können ihre Zufahrt nicht benutzen, da auch hier das Erdreich unterspült ist.
In Heimschuh beginnt die Feuerwehr mit dem Füllen von Sandsäcken und bereitet sich auf einen Anstieg der Sulm vor, berichtet ABI Dietmar Schmidt. In Heimschuh verursacht die Sulm für einige Überschwemmungen, da aus dem Hinterland sehr viel Wasser nachkommt.
4. Update
Leibnitz: 21.00 Uhr
In Fresing-Kitzck stand der Sportplatz 1,70 Meter unter Wasser. Die Wassermengen die sich hier am frühen Nachmittag ansammelten bewegten sich Richtung Heimschuh wo es am Abend zu weitläufigen Überflutungen kam.
In Heimschuh spitzte sich die Lage in den Abendstunden zu. Die Sulm konnte aus den umliegenden Bächen kein Wasser mehr aufnehmen, berichtet ABI Dietmar Schmidt das wiederum sorgte für Überschwemmungen. Die Feuerwehr Heimschuh versuchte Wohnhäuser mit Sandsäcken zu schützen was teilweise gelang. Einige Keller mussten trotzdem ausgepumpt werden. Die Ölmühle Hartlieb stand am Abend bis zu einen Meter unter Wasser. Teilweise mussten Straßenabschnitte gesperrt werden. Entlang der Sulm, das Sportzentrum und der Tennisplatz standen ebenfalls bis zu einen Meter unter Wasser.
Link: Gamlitz: Enorme Schäden durch Unwetter
Link: Unwetter: Hangrutschung nach Dauerregen
Presseinformation:
OBI d. V. Herbert Putz (Pressesprecher und Öffentlichkeitsarbeit - BFV Leibnitz)
Bilder: BR Friedrich Partl, ABI Dietmar Schmidt, FM Bernd Wabnig (Pressebeauftragter Abschnitt 6)